Instant Payments

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28 news zeltundco januar*2020 Schnell, sicher, kostengünstig: Instant Payments, die neuen Echtzeitüberweisungen, nehmen Fahrt auf. Bei einigen Banken sind für die sekundenschnellen Zahlungsverkehrstransaktionen sogar schon Sammeleinreichungen über EBICS möglich. Was Unternehmen darüber wissen sollten, haben wir Volker Bilo, Regionalbereichsleiter Nordwest, Geschäfts- und Firmenkundenbetreuung bei der Postbank gefragt. Seit rund zwei Jahren stehen die technischen Möglichkeiten für Echtzeitüberweisungen, im Fachjargon Instant Payments genannt, im SEPA-Raum grundsätzlich zur Verfügung. Doch erst jetzt kommt das Verfahren langsam in Schwung. Informationen des European Payments Council zufolge betrug der Anteil von Instant Payments an den gesamten SEPAÜberweisungen im Euroraum im dritten Quartal 2019 rund 4,39 Prozent (Q1: 1,02 %). Denn wie bei anderen Zahlungsverkehrstransaktionen braucht es für die Ausführung von Instant Payments zwei Seiten: die Auftraggeberbank, die den Zahlungsauftrag in Echtzeit ausführt, und die Empfängerbank, die den Zahlungseingang in Sekundenschnelle gutschreibt und bestätigt. Experten schätzen, dass mittlerweile mehr als 90 Prozent aller deutschen Banken in der Lage sind, Instant Payments auszuführen. Schnell, sicher und rund um die Uhr verfügbar Die wichtigsten Eigenschaften von Instant Payments sind Schnelligkeit, Sicherheit und permanente Verfügbarkeit. Der Zahlungseingang auf dem Empfängerkonto erfolgt maximal 10 Sekunden nach Beginn der Zahlungsweiterleitung an die Empfängerbank. Die Rückmeldung über eine erfolgte oder abgelehnte Gutschrift durch die Empfängerbank erfolgt max. 25 Sekunden nach Transferbeginn. Wird die Zahlung angenommen, so ist diese, genau wie eine herkömmliche SEPA-Überweisung, unwiderruflich. Und: Echtzeitüberweisungen sind im gesamten SEPA-Raum bei teilnehmenden Banken rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr möglich. Vorteile für Unternehmen „Insbesondere für Unternehmen eröffnen Instant Payments eine Vielzahl interessanter Anwendungsmöglichkeiten“, sagt Volker Bilo, Regionalbereichsleiter Nordwest, Geschäfts- und Firmenkundenbetreuung bei der Postbank. Eine kleine Auswahl von Beispielen: • Dort, wo bislang Barzahlungen im direkten Austausch gegen Waren und Dienstleistungen üblich sind, könnten diese durch Instant Payments ersetzt werden. Das gilt zum Beispiel für den Gebrauchtwagenhandel oder die Gastronomie, wo Lieferanten oft direkt bezahlt werden müssen. Instant Payments erhöhen hier für beide Seiten die Sicherheit und sparen die Kosten für das Bargeldmanagement. Ähnliches gilt für Aushilfskräfte, etwa in der Landwirtschaft oder auf dem Bau. Sie können über Instant Payments direkt nach ihrem Arbeitseinsatz bargeldlos vergütet werden, auch am Wochenende. Das kann auch hier in vielen Fällen das teure und risikoreiche Handling von Bargeld ersetzen. • Im Online-Handel kann mit Instant Payments die Wartezeit zwischen der Bestellung und der Bezahlung der Ware entfallen – die klassische Vorkasse wird überflüssig. Das verringert aufseiten des Händlers den Prozessaufwand und die Kosten, gegebenenfalls auch für Mahnungen oder Zahlungsausfälle. • Verträge, etwa für Versicherungen, können ad hoc rechtssicher abgeschlossen werden, weil der Zahlungseingang direkt erfolgt. Das eröffnet den Anbietern neue Angebotsmöglichkeiten, etwa den Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung direkt bei Reiseantritt. • Steuerzahlungen können über Instant Payments rechtssicher und fristgerecht buchstäblich in letzter Sekunde erfolgen. „Wir sehen in den Echtzeitüberweisungen einen echten Mehrwert für unsere Kunden“, sagt Volker Bilo. Allerdings müssen viele Unternehmen, um in den vollen Genuss der Vorteile von Instant Payments zu kommen, zunächst ihre internen Prozesse auf den Prüfstand stellen. Denn: „Interessant sind Instant Payments für Unternehmen vor allem dann, wenn sie daraus maßgeschneiderte Anwendungsbeispiele mit einem Mehrwert für sich ableiten und ihre internen Prozesse entsprechend umgestalten“, betont Bilo. Ein Beispiel: Ein Online-Händler, der seinen Kunden im Gegenzug zur Bezahlung mit Instant Payments eine sofortige Lieferung in Aussicht stellt, muss dafür auch die entsprechende Infrastruktur vorhalten – im besten Fall sieben Tage die Woche. Auch Sammeleinreichungen sind möglich Die Postbank ermöglicht als eine der ersten Banken in Deutschland Sammeleinreichungen für Instant Payments über den Electronic Banking-Standard EBICS. Im Gegensatz zu vielen anderen Banken können bei der Postbank je Sammler mehrere Einzelpositionen bis zur Betragsgrenze von jeweils 15.000 Euro in einer Datei eingereicht werden. Das Limit für Instant Payments liegt derzeit noch bei 15.000 Euro je Transaktion, für Juli 2020 wurde von dem EPC (European Payments Council) die Anhebung auf 100.000 Euro beschlossen. Verpflichtend ist diese Betragsgrenze für die Empfängerbank. Instant Payments Überweisungen in Sekundenschnelle Grafik: Postbank


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