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zeltundco januar*2020 zeltgespräch 63 ist schon eine wichtige Grundlage. Wir haben ein sehr gutes Team zusammengestellt. Und dann ging es los. Die Mitbewerber waren – vorsichtig gesagt – „not amused“. Ja, das hat man mich auch deutlich spüren lassen. Hat Sie das verletzt? Nein, im Gegenteil. Wirtschaft ist in gewisser Weise ein Kampfsport. Da geht es mitunter recht rustikal zu. Aber ich kannte die Branche, ich kannte die Wettbewerber und wenn man weiß was auf einen zukommen wird, ist das kein Problem. Die potentiellen Kunden interessieren sich auch nicht dafür, ob einer mit dem anderen kann oder nicht. Die Kunden wollten gute Zelte zu guten Preisen. Die haben wir geliefert. Am Ende entscheidet der Jahresgewinn über den Erfolg. Umsatz minus Kosten – ganz einfach. Wir hatten Jahr für Jahr satte Umsatzsteigerungen und haben die Kosten sehr gut im Griff gehabt. Andere hatten es da schwerer. Eines Ihrer Lieblingsprojekte war das Carbonzelt. Haben sich die Investitionen gelohnt? Immerhin ist Röder HTS oder jetzt HTS tentiQ der einzige Hersteller, der auf diesen Werkstoff setzt. Ja, diese Investitionen haben sich gelohnt. Zum einen verkauft sich das Produkt mittlerweile sehr gut, besonders im Militärbereich. Und zum anderen wurden wir damit auch ein Technologieführer der Branche. Die Kunden registrieren so etwas sehr genau. Endlich kommt ein Zelthersteller wirklich mit etwas Neuem daher. Das beeindruckt schon. Und da wir die Patente hatten, war es für andere auch schwer, auf den Zug aufzuspringen. Die absolute Erfolgsstory war und ist das Manhattan-System. Seit mittlerweile neun Jahren kommt es dauernd zum Einsatz. Manhattan war eine gute Idee. In der Kombination mit der Avantgarde Fassade haben wir da wirklich eine Zeltkonstruktion geschaffen, die ihresgleichen sucht. Vor allem die Tatsache, dass man das Manhattan-System wirklich gut in das Corporate-Design namhafter Kunden integrieren konnte, hat den Erfolg beflügelt. Ob Audi, BMW oder Oracle, die Liste der Veranstaltungen mit dem Manhattan-System ist lang. Welche Projekte haben Ihnen besonders gefallen? Ich habe immer die Projekte besonders in Erinnerung, die uns vor große Herausforderungen gestellt haben, wie die Flughafenprojekte in Kenia und Algerien. Da haben wir wirklich große Aufgaben gehabt, die weit über die Lieferung von Zelten hinaus gegangen sind. Das Team von Röder HTS Höcker hat immer sehr gut funktioniert. Als einziges Unternehmen haben sie die jährliche Hausausstellung durchgezogen. Nach und nach haben sich die Wettbewerber verabschiedet. Hat sich diese Konsequenz bezahlt gemacht? Ich denke es hat sich mehr als gelohnt. Ich habe nie verstanden, warum die Wettbewerber das eingestellt haben. Die Hausausstellung ist ein wunderbares Instrument für die Kundenbindung und um die Produkte Fotos: André Menge/corpo ident. in einem guten Rahmen zu präsentieren. Mir war immer klar, dass wir das unter allen Umständen durchziehen. Der Erfolg spricht für sich. In diesem Jahr war besonders viel los. Sind alle gekommen, um Sie zu verabschieden? Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass ich über so eine Strahlkraft verfüge. Gleichwohl habe ich mich von vielen langjährigen Wegbegleitern verabschieden können. Das hat mir gefallen. Sie wurden auch von der neuen Geschäftsführung geehrt. Das gehört wohl dazu. Waren Sie gerührt? Sie kennen mich. Ich neige nicht zu Sentimentalitäten. Gefällt Ihnen eigentlich der neue Name? Der alte war besser, aber der neue ist auch ganz schön. Ein Bestandteil des alten Namens, das „HTS“, ist ja noch drin.


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